DHZC – Hier steckt BIM drin!
Seit 2020 ist die Charité Mitglied im Kompetenznetzwerk buildingSMART Deutschland und verfolgt das Ziel in der Gebäudeplanung- und ausführung die Methode des Building Information Modelling (BIM) einzusetzen. Im Rahmen der Errichtung des Deutschen Herzzentrums der Charité (DHZC) geschieht dies nun durch festgesetzte BIM-Ziele konsequent von Anfang an. Im Ablauf werden diese spezifischen Absichten in den so genannten Auftraggeber-Informationsanforderungen (AIA) verankert und dienen in der Folge als Grundlage für die Ausarbeitung des BIM-Abwicklungsplans durch die beauftragten Architektur- und Ingenieurbüros in Zusammenarbeit mit dem externen BIM-Management. Dieses qualifiziert zusammengestellte Team sorgt für einen reibungslosen Ablauf des komplexen Prozesses von der Planung über die Ausschreibung und Bauausführung bis hin zur Inbetriebnahme des Neubaus für das DHZC.
Kollaboration im CDE
Im weiteren Verlauf dienen nun zusammen mit dem Team präzisierte Projektstandards und ein BIM-fähiger gemeinsamer Projektdatenraum (CDE – Common Data Environment), neben dem Dokumenten- und Modellmanagement, der Umsetzung der BIM-Gesamtkoordination und dadurch zur zentralisierten sowie transparenten Qualitätssicherung über alle Planungsphasen hinweg. Die Integration eines BIM-Viewers und gemeinsamer Kommunikationsschnittstellen ermöglicht es allen Projektbeteiligten den Zugriff auf Planungsmodelle sowie die dazugehörige Kommunikation ohne zusätzliche Software direkt im CDE herzustellen.
Modellbasiertes Raumbuch als Werkzeug zur Qualitätssteuerung
Neben dem BIM-fähigen Projektraum ist der Einsatz eines modellbasierten Raumbuches eine weitere Anforderung. Es dient zur Abstimmung und Dokumentation der komplexen Anforderungen an Raum- und Ausstattungsqualitäten zwischen Planer und Bauherr auf Grundlage eines vorgegebenen Raumprogramms. In diesem Raumbuch ist zunächst das ursprüngliche Raumprogramm angelegt, das im Zuge der Planung über die Verknüpfung mit dem BIM-Modell abgeglichen und ergänzt wird. Zusätzlich zur Erstellung von Raum- und Ausstattungslisten kann dadurch ein planungsbegleitender Flächenabgleich erfolgen.
Virtuelle Begehungen durch VR
Um die Nutzer interaktiv in den Planungsprozess einzubinden sind ausgewählte Planungsbereiche unter Einsatz geeigneter Virtual-Reality-(VR)-Software visualisiert, kollaborativ geprüft und optimiert geplant. VR-Brillen und das digital begehbare BIM-Modell ermöglichen das Testen von Betriebsprozessen innerhalb der geplanten Räume und ob diese tatsächlich funktionieren. Virtuelle Möbel und Medizintechnik aus einer digitalen Bibliothek können in diesem Prozess platziert und verschoben werden, um so neue Konfigurationen der Ausstattung passend auszuprobieren. Die Ergebnisse der Abstimmungen werden wiederum unmittelbar in der Planung berücksichtigt.
Mittels BIM ausschreiben und bauen
Nach Abschluss der Entwurfsplanung und parallel zur Ausführungsplanung erfolgt eine modellbasierte Ausschreibung. Dazu werden die Mengen in einer BIM-fähigen Ausschreibungssoftware aus dem Modell für die zu erstellende Leistungsbeschreibung abgeleitet. Um das in der Ausführung modellbasierte Mängelmanagement auf der Baustelle begleitend abzuwickeln wird das bereits in der Planung eingesetzte CDE weiter verwendet. Zudem erfolgt eine Visualisierung der Baufortschrittskontrolle mittels geeigneter Tools, durch Verknüpfung der Modellelemente der Objekt- mit der Terminplanung.