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Die Initiative Rosi ermöglicht eine umfassende Neugestaltung
Eröffnung: J. Brinkmann, A. Lurati, T. Müller, Klinikmanangerin Jessica Olschewski und J. Sehouli
Umgestaltung Chemo-Ambulanz, CVK

Mit allen Sinnen: Ganzheitliches Raumkonzept für die Chemo-Ambulanz

Im November konnte die neu gestaltete Chemotherapie-Ambulanz der Klinik für Gynäkologie am Campus Virchow-Klinikum eröffnet werden. Die Initiatoren des Rosi-Projekts, Klinikdirektor Prof. Dr. Jalid Sehouli und Tina Müller, feierten die Einweihung mit Patientinnen und Angehörigen, Unterstützer:innen und Mitarbeitenden sowie der Schirmherrin Astrid Lurati (Charité-Vorstand Finanzen und Infrastruktur) und Jochen Brinkmann (Leiter des Geschäftsbereichs Bau der Charité). Im Zuge der Neugestaltung wurde die Ambulanz neu strukturiert und erweitert.

Für die Patientinnen: Yoga im Sitzen, Zeichnen, kreatives Schreiben, Qigong und Fitness
Für die Patientinnen: Yoga im Sitzen, Zeichnen, kreatives Schreiben, Qigong und Fitness

Namensgeberin des Projekts ist Tina Müllers verstorbene Mutter Roswitha, genannt Rosi. Sie war selbst Krebspatientin und hat viele Stunden der Chemotherapie, häufig von ihrer Tochter begleitet, in sterilen und zweckmäßig eingerichteten Klinikräumen verbracht. Prof. Sehouli kennt das Problem aus seinem Fachbereich: Patientinnen, die beispielsweise an Gebärmutterhals- oder Eierstockkrebs leiden, verbringen bis zu 20 Stunden pro Woche in der Klinik. Mithilfe der 2015 begründeten Initiative Rosi sollte die Chemotherapie-Ambulanz so umgestaltet und erweitert werden, dass die Patientinnen durch die Räumlichkeiten und das dazugehörige Konzept selbst Kraft schöpfen und auch ein bisschen Lebensmut bekommen.

Neugestalteter Chemo-Raum: Neun komfortable Liegen, warme Holztöne, angenehmer Raumduft mit Lavendel und Zedernholz sowie Tageslichtleuchten mit Fotos an den Decken
Neugestalteter Chemo-Raum: Neun komfortable Liegen, warme Holztöne, angenehmer Raumduft mit Lavendel und Zedernholz sowie Tageslichtleuchten mit Fotos an den Decken

Aus Wartezeit Lebenszeit machen

Gemäß dem Motto „aus Wartezeit Lebenszeit machen“ sind verschiedene Sinnes-Orte entstanden, die das „Riechen“, das „Lesen“, das „Bewegen“, das „Hören“, das „Schmecken“, das „Schreiben“ und das „Sprechen“ anregen. Das neuartige Raumkonzept soll helfen, das Wohlbefinden der Patientinnen zu steigern und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Zeit selbstbestimmt und für sich sinnvoll zu nutzen. Die Umgestaltung umfasste ein neues Licht- und Duftkonzept, komfortables Mobiliar sowie den Einsatz von Holzelementen für mehr Wärme im Raum. Integraler Bestandteil ist das inhaltliche Konzept, das aus Kosmetik- und Ernährungsberatungen, Coachings für den Wiedereinstieg in den Beruf, Yogakursen im Sitzen, Zeichentherapie sowie Gastvorträgen und Lesungen besteht. Dazu gehört auch die technische Ausstattung der Infusionsplätze, damit die Patientinnen die Unterhaltungsmedien oder Online-Sprachkurse auch gut während der Chemotherapie nutzen können.

Wartebereich: Freundliche Farben, wärmendes Holz und ein Kinderspielbereich
Wartebereich: Freundliche Farben, wärmendes Holz und ein Kinderspielbereich

Prof. Sehouli betont:

Häufig sind monatelange, teilweise jahrelange Therapien notwendig und die Infusionen dauern drei bis sechs Stunden oder noch länger. Zunächst wollten wir ein neues Raum- und Lichtkonzept umsetzen – mehr Farbe, komfortables Mobiliar und Holzelemente und angenehmen Raumdüften sowie auch insgesamt mehr Privatsphäre für die Frauen. Wir wollen unsere Patientinnen unterstützen und ihnen während der Behandlungszeit Möglichkeiten geben, diese individuell für sich zu nutzen. Ich bin ganz begeistert, dass im Zuge des Projekts auch ein stabiles Netzwerk der Frauen untereinander entstanden ist.

Prof. Dr. Jalid Sehouli, Direktor der Klinik für Gynäkologie am CVK
Für die Entspannung und auf vielfachen Wunsch: Ein Aquarium im Zentrum des Wartebereichs
Für die Entspannung und auf vielfachen Wunsch: Ein Aquarium im Zentrum des Wartebereichs

Schirmherrin Astrid Lurati ergänzt:

Es wird immer deutlicher, wie Architektur, Farben und die Gestaltung von Klinikräumen zu mehr Wohlbefinden beitragen und den Genesungsprozess unterstützen können. Daher war es für uns als Charité eine Selbstverständlichkeit, dieses tolle Projekt tatkräftig zu unterstützen und wir sind sehr erfreut, wie schön und angenehm die Räumlichkeiten geworden sind. Als Charité haben wir uns vor einiger Zeit das Motto ‚Zusammen ein Ganzes.‘ gegeben und auch hier konnte – insbesondere durch das engagierte Zusammenwirken aller Projektbeteiligten und im engen Austausch miteinander – ein sehr anspruchsvollen Projekt umgesetzt werden.

Astrid Lurati, Vorstand Finanzen und Infrastruktur der Charité
Aus Wartezeit wird Lebenszeit: Flyer informieren über das Angebot
Aus Wartezeit wird Lebenszeit: Flyer informieren über das Angebot

Die Gelder für Finanzierung des Projekts konnten durch zwei erfolgreiche Kampagnen im Jahr 2019 und 2020 sowie zahlreiche Unterstützende zusammengetragen werden. Darüber hinaus haben die Schirmherrschaft von Charité-Vorstandsmitglied Astrid Lurati und die finanzielle sowie strukturelle Unterstützung der Charité geholfen, das Konzept umzusetzen.

Mit dem Umbau der Ambulanz und der Realisierung des größten Teils des inhaltlichen Konzepts ist ein entscheidender Meilenstein erreicht. Für das Projekt gibt es noch viele Ideen für die Erweiterung und Weiterentwicklung der inhaltlichen Angebote. Die Initiative Rosi braucht dafür weitere Unterstützung.

Umbau und Modernisierung der Chemo-Ambulanz

Initiative Rosi: Projektlogo
Initiative Rosi: Projektlogo

Der Geschäftsbereich Bau hat das Projekt maßgeblich unterstützt und so konnte die Bereiche der Chemo-Ambulanz neu strukturiert und umgestaltet werden. Dazu gehören der zentrale Wartebereich, das Studienzentrum, das Patientinnen-Management mit der Anmeldung sowie die Untersuchungs- und Behandlungsräume. Die Grundrisse wurden nur sehr geringfügig verändert, vielmehr wurde der Innenraum gestaltet und die Beleuchtung verbessert. Das Planungskonzept und die Neustrukturierung orientieren sich an einer ganzheitlichen Betrachtungsweise, die auf die Bedürfnisse der Patientinnen und der Optimierung der Arbeitsprozesse ausgerichtet ist. Zentrales Element der Ambulanz ist der große Chemo-Raum mit neun Plätzen und seiner durchdachten Ausstattung und Möblierung, der akzentuierten Beleuchtung sowie der Einbindung von Patientenentertainment-Elementen an den Infusionsplätzen. Der helle, großzügig anmutende Raum ist durch die neu gestalteten Infusionsplätze und den optimal organisierten Arbeitsbereichen für die Mitarbeitenden charakterisiert. Hinzu kommt ein kleinerer Chemo-Raum mit zwei Plätzen. Ein weiteres Element ist der große Wartebereich, der mit neuen Zonierungen, einem Aquarium und einem Kinder-Spielbereich ein angenehmes Entree bildet. Der Umbau und die Modernisierung wurden bei laufendem Betrieb und in mehreren eng getakteten Bauabschnitten durchgeführt.

Alle Fotos © Charité / Wiebke Peitz

Mehr Informationen zur Initiative und zu Spendenmöglichkeiten finden sich auf der Website der Frauenklinik der Charité und der Initiative Rosi.

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